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Johannes S. Sistermanns
*1955, Köln
realisiert seine Kompositionen in Elektroakustik (4 - 8kanaliger
Raum), Neues Musiktheater, KlangPlastik, Hörstück, Performance sowie BildKlang
StadtRaum.
Er wurde in ,The Tao of Voice’-Methode von Prof. Stephen Cheng,
New York unterrichtet und nahm Unterricht in klassischem nordindischen
Gesang (B.H.U. Benares/Calcutta). 1976-84 Studium an der Musikhochschule
Köln,
u.a. Neues Musiktheater bei Mauricio Kagel. Holmrike Leiser, Klaus
Runze. Promotion 1989 in Musikwissenschaft. Vorlesungen, längere
Stipendienaufenthalte und Aufführungen in VR China, Japan, Australien,
USA und Europa. Ausstellungen + Aufführungen bei internationalen
Festivals (u. a. Knitting Factory 1995, Donaueschinger Musiktage
1996/1999/2005, Melbourne Festival '97, EXPO
2000 Hannover, Adelaide Festival 2000, Theater der Welt Duisburg
2002, Conceptualisms Akademie der Künste Berlin, Turning Sounds
Warschau 2005, 20. Dresdner Tage für zeitgenössische Musik
2006, ISCM world new music festival 2006, Stuttgart, 1. Intern.
Shanghai Electroacoustic Music 2006) sowie Radiostationen (WDR Köln ,Studio Akustische Kunst’, SWR, DLR, HR, RBB,
SR, ABC Radio Sydney „The Listening Room“, Kunstradio ORF Wien).
Zahlreiche Stipendien (u. a. Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin, The
Japan Foundation Tokyo, Heinrich-Strobel-Stiftung Freiburg, Filmstiftung
NRW,
Kunststiftung NRW, Kultusministerium NRW Düsseldorf, Artist-in-Residence
CACSA Adelaide Australien, Composer-in-Residence VICC Visby/Gotland,
EMS Stockholm/Schweden, ZKM Karlsruhe) sowie Preise (u.a. 1995 ’Zeitgleich’ Kompositionspreis
ORF Radio + TRANSIT Innsbruck, 1997 Karl-Sczuka-Förderpreis, SWR Baden-Baden,
2003 2. Preis ,Gedenkstätte’-Wettbewerb Diakonie Kehl (KlangPlastik).
2004/2006 ist er Dozent bei den ,Internationalen Ferienkursen Darmstadt’.
Kontakt: e-mail johannes@sistermanns.eu
sowie weitere Informationen finden Sie unter: www.sistermanns.eu
KlangPlastik - Statement
Einen Klang gibt es nicht ohne Raum.
Ein Klang braucht Raum und kreiert ihn gleichzeitig.
Das Trägermedium des Klanges ist Luft
Luft ist der Mittler zwischen Mund und Ohr,
gesprochenem Wort, erklingendem Klang und Trommelfell.
Ein Raum hat Farbe, Licht, Gegenwart, Atmosphäre, Vergangenheit, Maß,
Luft, Materialien, Raumton, Resonanz, Menschen . . .
Der Klang modelliert die Luft
Klang schafft hier eine unsichtbare Plastik
und
Klang wird u.a. mit münzrunden und papierflachen Piezo-Membranen auf
die Materialien (Glas, Holz, Papier, Metall, Einrichtungsgegenstände
etc.) eines Raumes übertragen. Klang schöpft in der materialen
Eigenresonanz den authentischen Raum – überführt ihn in
seine Klanglichkeit, wird zum lebendigen vibrierenden Wert
Ich meine immer den gesamten Raum, nicht nur den Klang meiner Komposition
in ihm.
Alles, was diesen Raum kreiert, ist wesentlich an der
KlangPlastik.
Klangplastik nimmt die diesen ausgewählten Ort bestimmende
Qualität wahr und überführt die integral mehrmedialen
Raummomente - architektonische, geologische, visuelle, atmosphärische,
akustische und spirituelle - in eine klang/bildnerische Dimension.
Klang wird zum integralen Bestandteil eines Raumgeschehens, Raumverlaufs.
Integral meint das Ineins von Licht, Luft, Atmosphäre, Farbe,
Tageszeit, voller oder leerer Raum . . .
KlangPlastik geht oft an Originalorte (Kanalisation, Hotel, Hafenbecken,
Waggon, Bahnhof), in HäuserRäumeBauten (Galerie, Hochhaus, Industriebau),
in Natursituationen (Garten, Feld, See) und technische/virtuelle Räume
(Internet).
KlangPlastik ist ein lebendiger, ortspezifischer und situationsabhängiger
Organismus/Raum-Ort, der sich in sich ständig verändert sowie
sich aus Präsenzen von gleichZeitigem und gleichGültigem ergibt.
KlangPlastik: man betritt den Raum-Ort, hört Klänge, sucht, woher
sie kommen und wird nicht fündig am/im Ort. Klang ist nicht ortbar,
realisiert jeden vorher bestehenden Raum-Ort neu.
KlangPlastik atmet, hat Menschen, strahlt auch als ein möglicherweise
lange schon verlassener Raum-Ort noch Gegenwart aus, erfährt Gezeiten
und jegliche Zeitlichkeit (Augenblick/Ewigkeit), wächst, ist da und
vergeht auch wieder.
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