Deutscher Klangkunst-Preis 2010  
  Martin Riches, geboren 1942 auf der Isle of Wight, studierte an der Architectural Association in London und arbeitete zunächst als Architekt. Seine erste Klanginstallation baute er 1973. Seit 1978 betätigte er sich ausschließlich als Künstler.
Er lebt und arbeitet in Berlin.

Arbeitsschwerpunkte:

Klangkunst, raumbezogene Installationen, klingende Objekte, Musikmaschinen und Musikinstallationen, Klang + Kinetik, Robotics, akustische Sprachsynthese, Zusammenarbeit mit Musikern und Komponisten.

Website: http://martinriches.de

Foto: Andreas Oldörp 2007


Statements von Künstlern sollte man nicht auf die Goldwaage legen. Hier ist eine von mir aus dem Jahr 1983:
„ Meine Arbeit befaßte sich mit der Wahrnehmung von Bewegung, Klang und Raum. Das ist das ,Was’. Ich habe auch Spaß am ,Wie’. Ich mag Technik, und nicht nur als Selbstzweck; sie ist auch Inspiration (…) Inspiration erwächst mir auch aus der Hingabe an die Lösung spezieller Probleme – das liegt vielleicht an meiner aufgabenorientierten Ausbildung zum Architekten. Allerdings sind meine Aufgaben meist selbstgestellt. Ich mag Klarheit, und ich versuche Mittel und Wege zu finden, dass man sieht, wie meine Maschinen funktionieren. Zu ihrer Erscheinungsweise: Die meisten Maschinen sind recht sorgfältig komponierte Zusammenstellungen funktionaler Einheiten; ich trage nur wenig ausgewählte Farben auf, meist sind es die Farben der Materialien selbst – oft sieht man ihnen an, dass sie von Hand bearbeitet wurden.“

Zu den meisten dieser Aussagen kann ich im wesentlich immer noch stehen, aber jede Arbeit ist anders, und es wäre unklug, sich mit einem solchen Regelwerk zu binden – und das habe ich natürlich nie getan; das eigentliche Statement ist die Arbeit selbst, und die hat sich in der Zwischenzeit sehr wohl verändert. In jüngerer Zeit habe ich mich mehr und mehr mit Projekten befaßt, bei denen wirkliche Menschen beteiligt waren – und auch Maschinen, denen immer noch meine Zuwendung gilt. Wenn man mich jetzt bäte, ein neues Statement zu meiner Person zu formulieren, käme etwas viel Kürzeres und Flexibleres dabei heraus, etwas wie: „Ich mag es, überrascht zu werden“.
 

Ausstellungen, Installationen , Kunst am Bau (kleine Auswahl)
 
1973 Objekte, Texte; Kompositionen, Haus am Kleistpark, Berlin.
1983 Music Machines, Institute of Contemporary Art, London.
1986 Machine Dance, Kunst am Bau, TU, Berlin.       
Installationen,
Sender Freies Berlin / Sonambiente.
2000 Hello, kannst du mich hören? Kunst an Bau für sehbehinderter Kinder, Berlin.
2004 The Machines, Kunsthallen, Odense, Danmark.
2007 O-O-O-O-O Installation, Brückenmusik, Köln,       
Musica ex Machina,
University of Tokyo.
2008 The Thinking Machine Honourable mention, Prix Ars Electronica mit Masahiro Miwa.
2009 MaerzMusik / Reduktion, Struktur, Dekonstruktion. 24 Piece Percussion Installation

 
Gruppenausstellungen (kleine Auswahl):

 
1980 Écoutez par les Yeux, Musée de la Ville de Paris.
1987 Echo, The Images of Sound, Het Apollohuis, Eindhoven.
1990 Spring Works, New York Hall of Science.       
Biennale,
Museum of Modern Art, Nagoya, Japan.
1992 Man and Machines at the End of the 20th Century, Nagashima Onsen, Japan.
1994 Klingende Dinge, Schloß Ottenstein, A.       
Musica Mechanica,
Donaueschingen.
1995 Time Machine, Museo Egizio, Torino; British Museum, London.
1999 Alien Intelligence, Kiasma , Helsinki.       
Interactive Field,
ICC, Tokyo - Preisträger.
2002 Installationen, Wittener Tage / WDR 3.
2003 Resonancen II, Stadtgalerie Saarbrücken.
2007 Wolfgang von Kempelen, ZKM, Karlsruhe.       
Visuelle Musik,
Philharmonie, Luxembourg.
2008 Open Space, ICC, Tokyo, Installation, bis März 2009.
2010 ARTe SONora, La Casa Ecendida, Madrid.

 
Konzerte mit Musikmaschinen (kleine Auswahl)

 
1983 Concerto Kulturhuset, Stockholm; Stedlijke Museum, Amsterdam; Museum Boymans van Beuningen, Rotterdam.
Klangaktion, Museum Ludwig, Köln.
1984 Sound, Museum für Zeitgenössisches Kunst, Basel.
1989 Stationen der Musikalische Moderne, Berlinische Galerie.
1990 Muzika, Akademie der Künste, Berlin Hauptstadt der DDR, mit der Kammerensemble Neue Musik, Berlin.
1991 Mit Andere Ohren, Bauhaus Archiv, Berlin.
2004 Mechanical Landscape mit Bird: The Recording Angels; Kairos Quartett, 12 Belgische Wasserschläger und 12 Timprados Espanols (Kanarien) und Helmut Moßmann (Trainer), MaerzMusik, Berlin.
2009 Konzerte mit Aleks Kolkowski & The Automatic Ensemble, Seewen u. Basel.